Klimakrise und Kapitalismus

Jens Beckert der Direktor des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung in Köln hat in einem Gastbeitrag bei Zeit Online die Frage aufgeworfen warum wir zu langsam auf die Klimakatastrophe reagieren.

Zitate: „Politische Steuerung stößt auch an kulturelle Grenzen: In einer individualisierten Kultur lassen sich Gebote der Mäßigung nicht durchsetzen. Populistische Bewegungen, die gesunkene Bindekraft politischer Parteien und die in den sozialen Medien massenhaft verbreiteten Falschnachrichten tun ein Übriges: Sie lassen die Steuerungsfähigkeit von Gesellschaften prekär werden. Einem System, das auf die Massenloyalität der Bevölkerung in Wahlen angewiesen ist, läuft die Zeit davon. Angesichts ihrer beschränkten Handlungsfähigkeit wählen auch Staaten die Strategie der Versprechungen, um Klimaschutz vorzutäuschen.“ „Doch was auch immer man anführen mag, der Pessimismus lässt sich nicht ausräumen. Die während der letzten 300 Jahre entstandenen Strukturen der kapitalistischen Moderne zerstören die biologische Nische, in der menschliche Kultur stabil bestehen kann, und verhindern zugleich eine hinreichende Reaktion auf die Krise. Man mag in alternative Welten umziehen wollen. Aber sie stehen nicht bereit. Dass unsere Gesellschaften noch rechtzeitig aus ihrer Lage herausfinden, ist Wunschdenken.“

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