Bedingungsloses Grundeinkommen, keine neue Idee
Thomas Spence stellt 1775 in einem Vortrag vor der philosophischen Gesellschaft in Newcastle-on-Tyne seine Gedanken zur Vergesellschaftung von Bodeneigentum vor. Er stellt das Recht in Frage, öffentlich Grund un Boden privat zu verpachten oder zu erkaufen. Warum soll der Boden einzelnen gehören und ausgebeutet werden können? Er könne auch allen gehören und ihren ein Einkommen sichern. Jeder Mensch hat ein Naturrecht den Grund und Boden zur Versorgung seine Familie einzusetzen, daraus folgt, dass die Einnahmen aus der Verpachtung allen gehören und nicht nur einzelnen. Spence wird aus Newcastle vetreiben, weil er seinen Vortrag „The Real Rights of Man“ als Flugblatt verteilt hat.
Zitat aus „The Real Rights of Man“: „
Dass das Eigentum an Grund und Boden und die Freiheit unter den Menschen im Naturzustand gleich sein müssen, würden nur wenige, so möchte man hoffen, töricht genug sein, zu leugnen. Daher ist das Land eines jeden Volkes im Naturzustande sein eigentliches Gemeingut, an dem jeder von ihnen gleiches Eigentum hat, mit der freien Freiheit, sich und seine Familie mit den Tieren, Früchten und anderen Erzeugnissen desselben zu ernähren. So erntet ein solches Volk gemeinsam alle Vorteile seines Landes oder seiner Umgebung, ohne dass sein Recht dazu von irgendjemandem in Frage gestellt wird, auch nicht von den selbstsüchtigsten und verdorbensten. Denn wovon sollen sie leben, wenn nicht von den Erzeugnissen des Landes, in dem sie wohnen? Ihnen dieses Recht zu verweigern, bedeutet, ihnen das Recht auf Leben abzusprechen. Nun, ich denke, einige sind jetzt bereit zu sagen, aber ist es rechtmäßig, vernünftig und gerecht, dass dieses Volk sein ganzes Land verkauft oder sogar verschenkt, an wen es will, damit es ihnen und ihren Erben für immer gehört?
Darauf antworte ich: Wenn ihre Nachkommen keine gröberen Stoffe zum Leben und zur Fortbewegung brauchen als die Luft, so wäre es gewiss sehr unvernünftig, ihnen das Recht des Abschieds streitig zu machen; denn was sie selbst brauchen, werden ihre Nachkommen niemals brauchen können; wenn aber ihre Nachkommen nur so grob leben können wie sie, so müssen ihnen dieselben groben Stoffe zum Leben gelassen werden. Denn das Recht, etwas der Mittel zum Leben zu berauben, setzt das Recht voraus, es des Lebens zu berauben; und dieses Recht sollen die Vorfahren nicht über ihre Nachkommen haben.
Daher ist es klar, dass das Land oder die Erde in irgendeinem Land oder einer Gegend mit allem, was in oder auf demselben ist oder dazu gehört, zu allen Zeiten den lebenden Bewohnern des besagten Landes oder der Gegend in gleicher Weise gehört. Denn, wie ich schon sagte, gibt es kein anderes Leben als auf dem Boden und seinen Erzeugnissen; folglich haben wir an dem, ohne das wir nicht leben können, dasselbe Eigentum wie an unserem Leben.“
1797 hat Spence seine Thesen in dem Essay „The Rights of Infants“ zusammengefasst.
Ein ausführlicher Artikel zu Thomas Spence ist beim Netzwerk Grundeinkommen erschienen:
https://www.grundeinkommen.de/20/08/2015/thomas-spence-der-begruender-des-grundeinkommens.html